Es war einmal anno 1989,
kurz vor Weihnachten, da fragte uns
Herr Hefermehl, Vorsitzender
des
Heimatmuseums Biebesheim, ob wir im Museum
Märchen
vorlesen wollten.
ABRAXAS war geboren - das ist mittlerweile
über 20 Jahre her.....
Im Museum wurden gerade Marionetten
ausgestellt, dazu lasen wir unser erstes
Märchen den Kindern vor.
Ich fragte mich,
ob Märchen bei den Kindern überhaupt noch
ankommen.

Der Zuspruch auf unsere erste
Märchenveranstaltung
war sehr groß. Viele Kinder und auch einige
Erwachsene
waren ins Museum gekommen, um wieder einmal
Märchen
zu hören. Unser Publikum lauschte gespannt.
Wir erzählten ein bekanntes
Märchen der Gebrüder
Grimm. Das kam sehr gut an.
Inzwischen
sammeln wir Märchen, denn unsere
Begeisterung hat im Laufe der Jahre
noch zugenommen.
Manche haben wir aus anderen Ländern
mitgebracht.
Manchmal wurde uns auch ein Märchen im Urlaub
erzählt.
So geschehen in Colorado, von einer
indianischen Märchenerzählerin,
oder von einem Freund
aus dem Tschad, der uns besuchte und ein Märchen
aus
seiner Heimat mitbrachte.
So entstand eine ganz ausergewöhnliche
Sammlung
"meiner Märchen".
ABRAXAS - erzählte Märchen,
Puppenspiel, mit Musik zum Zuhören und mitmachen.
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ABRAXAS das
sind: Conny & Siggi
Abramzik, der Rabe Abraxas & Filzinella
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ABRAXAS
der Rabe &
FILZINELLA:
ABRAXAS ein besonderes
Märchenprogramm!
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Außer dem Märchenerzählen und
Puppenspiel gibt es in unserem Programm jede
Menge Musik und manchmal
auch etwas zum Basteln - um das Märchen mit allen Sinnen
zu erfahren
und die Eindrücke zu vertiefen.
Da Conny von Beruf Ergotherapeutin ist
und viele Jahre mit Kindern gearbeitet hat,
ist ihr dieser Zugang sehr
wichtig. Seit Herbst 2004 hat sie eine Zusatzausbildung
zur
Tanz-Spiel-und
Märchenpädagogin.
ABRAXAS der Rabe war von Anfang an
dabei. Mit frechen Komentaren und immer
neuen Ideen ist er zu
einer Art Kultfigur geworden. Die Kinder lieben ihn und kennen
ihn als
den Raben der " kleinen Hexe" FILZINELLA, die ist auch seit ein paar
Jahren mit von der Partie.
Bei allen
Märchenveranstaltungen ist viel Musik dabei. Mittlerweile stellt sie einen
eigenen Programmpunkt dar. Es sind Mitmachlieder, selbst
geschrieben, sie werden
u.a. mit Gitarren, Banjo, Ukulele,
Mandoline, Dulcimer, und, und... begleitet.
Zu den jeweiligen Programmen gibt
es die passenden Lieder und Musikstücke.
So bilden Musik und Märchen eine
Einheit.
Einige unserer Märchen gibt es auch als Puppenspiel, mit
handgefertigten, sehr
orginellen Handpuppen. Da sich aber nicht jedes
Märchen zum Spielen eignet,
erzählen wir nach wie vor Märchen,
d.h. sie werden frei vorgetragen.


Sind Märchen zeitgemäß? Werden sie
von den Kindern verstanden?
Für mich persönlich waren Märchen
schon immer wichtig. Sie begleiteten mich über viele Jahre
hindurch,
und auch heute lese ich Märchen sehr gern. Besonders meine Oma hat
mir viele Märchen
erzählt - ganz klassisch - Gebrüder Grimm Märchen .
Sie hat wohl ihre Begeisterung für Märchen an
mich weitergegeben. Immer
wenn sie zu Besuch kam, bat ich sie, mir ein Märchen zu erzählen.
Ganz
offensichtlich können Märchen auch heute noch Kinder begeistern.
Zwei dieser Märchen haben wir bereits
veröffentlicht.
Das Heimatmuseum Biebesheim hat sie
anlässlich unseres
10 jährigen Bestehens herausgebracht.
Die Märchen
sind aus aus Kanada,
liebevoll illustriert.
Darüber hinaus
gibt es von ABRAXAS
auch
Märchen
CDs mit Musik.
Was ist eigentlich ein
Märchen?
Märchen, bedeutet
soviel wie " Bericht, Kunde" und beschreibt in Prosaform wunderbare
phantastische Begebenheiten. Elemente wie sprechende Tiere, Hexen,
Zauberer, Riesen oder
Verwünschungen sind charakteristisch für ein
Märchen. Die Struktur eines Märchens ist meist sehr
ähnlich: es
gibt einen Held der auszieht um bestimmte Aufgaben zu lösen. Ihm
gegenübergestellt
wird ein Gegenspieler, aber auch Helfer in Form von
Feen oder Tieren. Gut und Böse sind klar
getrennt, und gut zu
unterscheiden. Der Held steht im Mittelpunkt des Geschehens und ist schon
früh als solcher zu erkennen, weil er z.B. der jüngste Sohn ist, dem
niemand etwas zutaut oder sehr
klein und schwach ist. Am Ende des
Märchens steht fast immer seine Belohnung und seine
Verwandlung zum
wahren Helden. Auch wird das Gute belohnt und das Böse bestaft.
Zu den uns
bekanntesten Märchen, zählen wohl die der Gebrüder Grimm. Sie haben den Begriff
des
Märchens in Deutschland und darüber hinaus sehr stark
geprägt.
Sie werden auch als "Volksmärchen" bezeichnet und sind angeblich
mündlich überliefert.
Nach neusten Erkenntnissen stammen diese aber nicht"aus
dem Volke" und wurden auch nicht von
"einfachen Leuten erzählt".Die
Brüder Jakob und Wilhelm Grimm sammelten in Kassel, einem
Umfeld das
hugenottisch geprägt war, ihre Märchen und brachten sie dann in schriftliche
Form.
Die meisten dieser Märchen wurden ihnen von einer Frau erzählt, die
keineswegs eine einfache, alte
Bäuerin war, sondern eine recht
gebildete Frau, Dorothea Viehmann. Diese Märchen wurden auch
ursprünglich nicht für Kinder geschrieben. Sie dienten vielmehr der
Unterhaltung von Erwachsenen
im höfischen Umfeld. Man erzählte sich
Märchen und amüsierte sich darüber, auch über die
Wunderdinge, die
darin vorkamen ebenso wie über sexuelle Anspielungen. Ihre Urfassungen wären
kaum für Kinder geeignet, zumal ihre Sprache heute vielfach nicht eimal
mehr von Erwachsenen
verstanden würde. Die meisten dieser Märchen sind
französischen und italienischen Ursprungs,
zumeist aus den sog.
Feenmärchen abgeleitet.
Vor allem Wilhelm Grimm hat sie gesammelt und
in kindgerechtere Form gebracht. Die uns bekannte
typische Form der
Grimms Märchen stammt aus dem Jahre 1857. In dieser Ausgabe hat Wilhelm
Grimm erst zu seinem Stil gefunden und die Märchen regelrecht verkindlicht.
Dabei wurden je nach
Zeitgeschmack Details angepasst, und sexuelle
Anspielungen verändert oder weggelassen.
Bei den Grimms Märchen, so wie
wir sie heute kennen, handelt es sich im wahrsten Sinne um
Literatur.
Für die Entwicklung des Kindes sind alle Geschichten und eben auch Märchen
wichtig.
Alle Märchen besitzen einen sehr starken Reiz. Allerdings finde ich
persönlich nicht alle Grimms
Märchen geignet, um sie Kindern
vorzutragen. Ich lese sie zwar selbst gern, aber in den
Märchenveranstaltungen haben auch andere Märchen Platz.
Oberflächlich betrachtet hat das Märchen zunächst wenig
mit unsrer heutigen Welt zu tun.
Doch gerade weil unsere Welt
komplizierter geworden ist,stellen Märchen ein Gegengewicht dazu
her.